In Besprechungen werden Spannungen oft zwar registriert, aber übergangen. Das führt dann meist zu zähen Meetings, schwierigen Entscheidungsfindungsprozessen und schlechter Stimmung. Wie kann man Spannungen adressieren und auch lösen, ohne dass sie den Großteil des Meetings einnehmen und die Sachthemen zu kurz kommen?
Über einen GWÖ-Bericht sind wir auf eine für uns neue Methode zum Umgang mit Spannungen innerhalb von Teams gestoßen, die wir ansprechend finden: Spannungsbasiertes Arbeiten. Bislang haben wir sie leider noch nicht ausprobiert.
Die grobe Vorgehensweise besteht zusammengefasst aus folgenden beiden Schritten, so wie ich das verstehe:
- Sobald in einer Besprechung/Teamsitzung eine Spannung auftritt, wird sie in einem Spannungsspeicher notiert und für den Moment zurückgestellt. Jede Person hat die Sicherheit, dass die Spannung später bearbeitet wird. So muss niemand eine Spannung für sich behalten und sich möglicherweise frustriert durch das Meeting schleppen.
- Wenn der Spannungsspeicher dran kommt, werden der Reihe nach alle Spannungen durchgegangen und folgende Frage gestellt: Was brauchst du? Diese Frage richtet sich immer an die Person, die eine Spannung geäußert hat, denn nur sie kann wissen, was benötigt wird, um die Spannung zu lösen. Meistens kommen folgende Arten von Lösungen vor:
– die betreffende Person teilt eine Information
– die betreffende Person wünscht eine Information
– die betreffende Person bittet jemanden um etwas Konkretes oder um ein neues Projekt bzw. eine Strukturveränderung/neue Regel/ neue Verantwortlichkeit
Klingt sehr einfach oder?
Ich habe fest vor, das bei der nächsten Besprechung auszuprobieren. Wenn Ihr die Methode ausprobiert oder schon kennt und damit arbeitet, gebt mir bitte eine Info!